Tardes de Soledad – Nachmittage der Einsamkeit
Tardes de Soledad – Nachmittage der Einsamkeit
2024 Spanien, Frankreich, Portugal
Regie: Albert Serra
Länge: 125 Min.
FSK 16 - freigegeben ab 16 Jahren
Albert Serra („Pacifiction“, „Der Tod von Ludwig XIV.“) ist einer der eigenwilligsten und spannendsten Regisseure der Gegenwart. Wenn er sich dem Thema „Stierkampf“ zuwendet, ist in jedem Fall Besonderes zu erwarten.
Auf der einen Seite steht der Stier, stolz und einsam. Nach einem Bildschnitt erscheint der Matador nach dem Kampf, verschwitzt und leer. Der Matador, das ist der Peruaner Andrés Roca Rey, der als „Messi der Matadore“ bezeichnet wird. Der Film begleitet ihn, wie er mit seiner Entourage aus ergebenen Toreros in Spanien von Stadt zu Stadt fährt. Der Film konzentriert sich ausschließlich auf die Szenen in der Arena, die Fahrten im Tourbus und die Vorbereitungen in den Hotels. Alles zeigt er in Großaufnahmen, nie kommt das Publikum in der Arena in den Blick. Es ist nur zu hören. Der Film nimmt sich Zeit für das Erzählen und gibt die Möglichkeit, genau hinzuschauen. Und was man sieht, ist nicht immer leicht zu ertragen. Rey selbst sei der Film zu „brutal“ geworden, hat der Regisseur in einem Interview gesagt.
„Serra ist es gelungen, das unbehagliche Thema des Stierkampfes in einer Weise zu beleuchten, die es nicht romantisiert, aber auch nicht verurteilt. Seine Dokumentation ist eine künstlerische Meisterleistung, die den Zuschauer vor die Frage stellt: Wie weit reicht unsere Bereitschaft, Gewalt als Kunstform zu akzeptieren?“ (uncut.at)