Die große Illusion

Wahrlich großes Kino aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, das aktueller nicht sein könnte! Jean Renoir schuf mit „Die große Illusion“ ein Monument des französischen Kinos und darüber hinaus einen der eindringlichsten Antikriegsfilme aller Zeiten. – Der hohe deutsche Luftwaffenoffizier von Rauffenstein wird nach einer schweren Verwundung zum Leiter eines Gefangenenlagers in einem altehrwürdigen Schloss. Hierhin werden drei französische Kriegsgefangene gebracht: der Adlige de Boeldieu, sein Mechaniker Leutnant Marechal und der Bankier Rosenthal. Zwischen den beiden Adligen entwickelt sich ein beinahe freundschaftliches Verhältnis, das aus ihrem Standesdünkel entspringt, von Arroganz, aber auch von Hass geprägt ist. De Boeldieu inszeniert einen Fluchtversuch, bei dem seine beiden Kameraden entkommen, er selbst aber vom Lagerkommandanten erschossen wird. Die beiden finden Unterschlupf bei einer deutschen Kriegerwitwe. Bei ihrer dramatischen Flucht über die Schweizer Grenze lassen die deutschen Verfolger vom Schießen ab. – Zuerst in Deutschland und Italien wegen deutschfeindlicher Tendenz, dann in Frankreich und den alliierten Ländern als deutschfreundlich verboten, zeigt sich „Die große Illusion“ als zeitloses humanistisches Meisterwerk.