Von Bienen und Blumen
Von Bienen und Blumen
2018 Deutschland
Regie: Lola Randl
Länge: 96 Min.
FSK 6 - freigegeben ab 6 Jahren
„Ironische Selbstbetrachtung im Gemüsebeet“ (kinozeit.de) – Die Idee vom stressfreien und selbstbestimmten Leben auf dem Lande nimmt für die Regisseurin Lola Randl und Philipp Pfeiffer konkrete Gestalt an, als sie eine alte Gärtnerei in Gerswalde, einem Dorf in der Uckermark, erwerben. Sie ziehen mit Kind und Kegel in das Anwesen und beginnen die Sache als „Projekt“ auszubauen, das neues Leben in die verlassene Gegend bringen soll. Freunde werden eingeladen, Tiere werden angeschafft, die Erde wird umgebuddelt, eine Garten- und eine Kompostgruppe wird gegründet und Beete werden angelegt. Doch vor allem wird gelebt, musiziert und diskutiert. Die Atmosphäre ist locker hippiesk und wird von einer Doktorarbeit mit dem Titel „Sinnsuche des postkapitalistischen Individuums am Fallbeispiel des Wiederaufbaus einer alten Gärtnerei“ dokumentiert. Natürlich prallt die urbane Kreativität auf das Unverständnis der Alteingesessenen und genauso natürlich scheitert der urbane Landmensch an störrischen Schafen, gefräßigen Schweinen und Ziegen, an dem kargen Boden und schlicht mangelnder Praxiserfahrung. Ganz zu schweigen von dem Ewigkeitsthema Beziehungsprobleme der Städter, das seine Entsprechungen in der Tierwelt findet.
Mit wackliger Handkamera gefilmt und mit einem ironischen Kommentar unterlegt, zerlegt diese vergnügliche Mockumentary liebevoll die Träume und Illusionen moderner Stadtbewohner. Eine hübsche, unterhaltsame, sanfte Bruchlandung.
Regisseurin Lola Randl ist am 15. Mai zur 18-Uhr Vorstellung zu Gast im Casablanca und bereit zum Gespräch über ihren neuen Film. Und Edda Braun von der Buchhandlung am Turm liest anschließend noch Auszüge aus dem Buch zum Film DER GROßE GARTEN