Der Vorname

„Gefühl ist alles, Namen sind Schall und Rauch“ – Da hat sich Goethe aber mal getäuscht, was diese neue Komödie von Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“, „Frau Müller muss weg“) ebenso schlagend wie unterhaltsam beweist!

Das wohlsituierte Paar Elisabeth und Stephan laden ihre Freunde zum Abendessen ein. Alles ist perfekt gerichtet, es hätte ein wunderbarer Abend werden können, wenn der Unternehmer Thomas nicht gleich zu Beginn stolz von einem baldigen Nachkommen berichten würde. Seine Frau Anna ist schwanger und der künftige Sohn soll ... Adolf heißen. Die Vorspeise bleibt dem Rest der Gesellschaft im Hals stecken, betretenes Schweigen herrscht. Aber nur für kurze Zeit, denn dann bricht eine erhitzte Diskussion über die richtige Wahl des Vornamens aus. Die Argumente werden immer bissiger, Gemeinheiten folgen, Egos geraten aneinander, Geheimnisse werden lustvoll ausgeplaudert und der Abend wird zur missglückten Psycho-Therapie.

Sönke Wortmann bringt mit diesem Remake einer französischen Erfolgskomödie von 2012 die bürgerlichen Fassaden eines deutschen Ehepaars lustvoll zum Einstürzen und demontiert dabei deutsche Stereotypen vom Uni-Prof über die gefrustete Hausfrau bis zum sensiblen Künstler.

„Sobald sich die Tür vom Wohnzimmer von Stephan und Elisabeth öffnet, beginnt ein Feuerwerk von verbalen Spitzen und Gefechten.“ (FBW)