Dreaming Dogs

Wer den Film „Space Dogs“ aus dem Jahr 2020 gesehen hat, wird ihn nicht wieder vergessen. Nun hat das Regie-Duo Elsa Kremser und Levin Peter einen zweiten Film gemacht, der fast wie eine Fortsetzung ihres Erstlings wirkt.

Im Süden von Moskau gab es einst viele Fabriken und viele Hunde. Die Fabriken wurden geschlossen, die Hunde blieben. Danach brach eine neue Ära an, die viele Menschen an die Ränder der Gesellschaft drängte, wo sie – im wahrsten Sinne des Wortes – auf den Hund kamen. So auch eine alte Frau, die sich nur „Oma“ nennt. Dort, wo sich die Natur langsam eine zerfallende Industriegegend zurückerobert, lebt sie zusammen mit einem Rudel streunender Hunde. Nachts in ihrer Baracke wärmt sie sich an ihrem Lieblingshund Dingo.

Diese, ganz aus der Perspektive der Hunde gedrehte Dokumentation begleitet konkrete Wesen in einer konkreten Umgebung und wirkt doch zeitlos, traumverloren und wie aus einer fremden Welt. Besonders die poetischen, kontemplativen Szenen entwickeln einen Sog und entfalten eine suggestive Kraft, der man sich kaum entziehen kann. „Dreaming Dogs“ ist eine Filmerfahrung, wie man sie selten erlebt.

„Wie in einem Märchen gehen darin das Fantastische und das Realistische, das Hypnotische und das Irritierende, das Schöne und das Grausame eine Verbindung ein.“ (falter.at)